| Fehlgeschlagen scheinen die ehrgeizigen Pläne der japanischen Regierung, mit den Computern der fünften Generation einen völlig neuen Typ von Rechenmaschinen zu konstruieren. Auf einer Konferenz im Dezember in Tokyo mussten die Initiatoren des Programms zugeben, dass ihre ursprünglichen Ziele nicht zu realisieren seien. Kazuhiro Fuchi, Chef des Icot (Institut für neue Computer-Technologien) und eine Schlüsselfigur in diesem Forschungsprogramm, erklärte, dass er nicht mehr mit dem Bau eines Computer-Prototyps der fünften Generation rechne. Als das Programm vor sieben Jahren gestartet wurde, hatten die japanischen Forscher angekündigt, Computer zu bauen, die an Stelle von Zeichenfolgen nun Wissen verarbeiten sollten. Auch Laien sollte die Möglichkeit gegeben werden, Zugang zu den grossen Wissensbanken zu bekommen, indem sie mit den Systemen in natürlicher Sprache kommunizieren. Diese Ankündigung hatte 1981 einen Schock in Europa und den USA ausgelöst, weil die Computerhersteller mit einer Umwälzung des Marktes rechneten. Verstärkte Forschungsinitiativen, beispielsweise Eureka, waren die Folge. 460 Mio. Dollar wollte das japanische Handelsministerium (Miti) bis 1992 in das Programm investieren. Fuchi, dessen Institut davon den Hauptanteil erhält, will sich jetzt verstärkt den neuronalen Netzwerken und der Parallelverarbeitung zuwenden. |
aus VDI-Nachrichten vom 16.12.1988